„Jeder Mensch ist ein Künstler.“
(Joseph Beuys)
Mein Interesse an Kunst reicht zurück bis in die Schulzeit, schon als Gymnasiastin war ich von Bildern fasziniert. Wobei es bereits damals die nicht-gegenstandsbezogene Kunst der Moderne war, die mich besonders angezogen hat. Das ‚Schwarze Quadrat‘ von Malewitch, die Malerei und Kunsttheorie von Kandinskys, die Arbeiten von Piet Mondrian, Hannah Höch und Kurt Schwitters, die Bilder von Pollock, Rothko und Richter haben mich schon als Schülerin begeistert. Und diese Begeisterung hat unverändert bis heute angehalten.
Da ich mir als junge Frau nicht zugetraut habe, die Meisterschaft der von mir bewunderten Künstler und Künstlerinnen auch nur annährend zu erreichen, bin ich nicht auf die Idee gekommen, mein Faible für die Kunst zu professionalisieren und zu meinem Beruf zu machen. Stattdessen habe ich Lehramt studiert: Ich wollte Deutsch- und Geschichtslehrerin werden. Nach dem Abschluss des Studiums bin ich dann allerdings nicht zurück in die Schule gegangen, sondern erst Hochschuldozentin und dann Professorin für Literatur, Kultur und Medien geworden. Danach war ich Präsidentin einer Universität und zum Schluss Ministerin für Bildung und Wissenschaft. Für die Kunst blieb dabei, abgesehen von regelmäßigen Museums-, Ausstellungs- und Galeriebesuchen, nicht viel Zeit.
Erst am Ende meiner beruflichen Tätigkeit habe ich meiner Leidenschaft für die Kunst dann tatsächlich Raum gegeben. Ich habe, und zwar autodidaktisch und experimentell, damit begonnen zu malen und zu fotografieren. In einer schwierigen Phase meines Lebens hatte ich die Courage, mich als Künstlerin neu zu er‑finden. Ich weiß nicht, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn ich als Zwanzigjährige versucht hätte, aus meiner Liebe zur Kunst einen Beruf zu machen. Ich bin mir jedoch sicher, dass es nie zu spät für einen Neuanfang ist. Ob die unbeschwerte Freiheit, aus der heraus ich heute Kunst mache, die gleiche gewesen wäre, wenn ich sie zu meinem Beruf gemacht hätte, wage ich zu bezweifeln.
„Jeder Mensch ist ein Künstler.“
(Joseph Beuys)
Mein Interesse an Kunst reicht zurück bis in die Schulzeit, schon als Gymnasiastin war ich von Bildern fasziniert. Wobei es bereits damals die nicht-gegenstandsbezogene Kunst der Moderne war, die mich besonders angezogen hat. Das ‚Schwarze Quadrat‘ von Malewitch, die Malerei und Kunsttheorie von Kandinskys, die Arbeiten von Piet Mondrian, Hannah Höch und Kurt Schwitters, die Bilder von Pollock, Rothko und Richter haben mich schon als Schülerin begeistert. Und diese Begeisterung hat unverändert bis heute angehalten.
Da ich mir als junge Frau nicht zugetraut habe, die Meisterschaft der von mir bewunderten Künstler und Künstlerinnen auch nur annährend zu erreichen, bin ich nicht auf die Idee gekommen, mein Faible für die Kunst zu professionalisieren und zu meinem Beruf zu machen. Stattdessen habe ich Lehramt studiert: Ich wollte Deutsch- und Geschichtslehrerin werden. Nach dem Abschluss des Studiums bin ich dann allerdings nicht zurück in die Schule gegangen, sondern erst Hochschuldozentin und dann Professorin für Literatur, Kultur und Medien geworden. Danach war ich Präsidentin einer Universität und zum Schluss Ministerin für Bildung und Wissenschaft. Für die Kunst blieb dabei, abgesehen von regelmäßigen Museums-, Ausstellungs- und Galeriebesuchen, nicht viel Zeit.
Erst am Ende meiner beruflichen Tätigkeit habe ich meiner Leidenschaft für die Kunst dann tatsächlich Raum gegeben. Ich habe, und zwar autodidaktisch und experimentell, damit begonnen zu malen und zu fotografieren. In einer schwierigen Phase meines Lebens hatte ich die Courage, mich als Künstlerin neu zu er‑finden. Ich weiß nicht, wie mein Leben verlaufen wäre, wenn ich als Zwanzigjährige versucht hätte, aus meiner Liebe zur Kunst einen Beruf zu machen. Ich bin mir jedoch sicher, dass es nie zu spät für einen Neuanfang ist. Ob die unbeschwerte Freiheit, aus der heraus ich heute Kunst mache, die gleiche gewesen wäre, wenn ich sie zu meinem Beruf gemacht hätte, wage ich zu bezweifeln.